FSME-frei durch die Fußballweltmeisterschaft
Zecken sind weit verbreitet
Milde Temperaturen und ausreichend Feuchtigkeit: Diese idealen Lebensbedingungen findet die Zecke nicht nur in deutschen oder russischen Wäldern. „Selbst im heimischen Garten ist man Zecken ausgesetzt“, so der Düsseldorfer Parasitologe Prof. Dr. Heinz Mehlhorn. „Wer die WM-Spiele beim Grillen im Garten oder irgendwo draußen verfolgen möchte, sollte auf ausreichende Schutzmaßnahmen achten.“ Das Tragen von heller, langer und geschlossener Kleidung sowie das Auftragen von insektenabweisenden Mitteln kann gegen einen Zeckenbefall helfen. Das Risiko, sich in Deutschland durch einen Zeckenstich mit FSME zu infizieren, ist besonders in Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen hoch. FSME-Erreger treten mittlerweile auch in Mittel- und Norddeutschland vermehrt auf.
FSME-Viren werden beim Stich der Zecke sofort übertragen
FSME-Viren gelangen über die Speicheldrüsen der Zecke unmittelbar in den Menschen. Dies unterscheidet die Frühsommer-Meningoenzephalitis von anderen durch Zecken verbreiteten Krankheiten. Beispielsweise gehen die Bakterien der Lyme-Borreliose vom Darm der Zecke auf den Menschen über und werden somit erst zwölf Stunden nach einem Einstich übertragen.
Eine FSME verläuft oft in zwei Phasen
Zwischen sieben und vierzehn Tage vergehen gewöhnlich vom Zeckenstich bis zum Ausbruch einer FSME-Erkrankung. In der ersten Phase treten Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit sowie leichtes Fieber auf. In einer möglichen zweiten Phase befällt das Virus dann das zentrale Nervensystem. Heftige Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Schwindel und Übelkeit sowie Lichtscheu können auftreten. Hohes Fieber mit neurologischen Anzeichen wie Hirnhautentzündung (Meningitis), Entzündung des Rücken- oder Knochenmarks (Myelitis) oder Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) sind mögliche Folgen. Ein Befall des zentralen Nervensystems kann schwere Folgeschäden hervorrufen – und im schlimmsten Fall bei etwa ein bis zwei
von 100 Erkrankten zum Tode führen.
Eine Impfung kann vor FSME schützen
Es ist immer ratsam, nach einem Aufenthalt im Freien den Körper nach Zecken abzusuchen. Da das frühe Entfernen einer bereits saugenden Zecke jedoch nicht vor FSME schützen kann, empfiehlt sich die Impfung. Mit drei Impfdosen innerhalb weniger Monate wird eine Immunisierung gegen FSME erreicht. Die erste Impf-Auffrischung sollte nach drei Jahren erfolgen. Für Kinder gibt es einen Impfstoff gegen FSME, der ab Vollendung des ersten Lebensjahres zugelassen ist. Fußballfans können vor der WM innerhalb weniger Wochen einen Impfschutz aufbauen.
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